Kennst du das?
Du gibst dir die größte Mühe, deine Katzen zum Spielen zu animieren, doch es kommt…keine Reaktion.
Gelangweilt schaut eine deiner Katzen in der Gegend herum, während die andere scheinbar lustlos auf dem Boden kauert.
Woran liegt es, dass deine Katze nicht (mehr) spielen will?
Inhalt
Alle Katzen wollen spielen
Um es vorweg zu nehmen: Allen Katzen wohnt ein Jagdtrieb inne, dem sie nachgehen müssen und wollen. Katzen, die draußen leben, sichern damit ihr Überleben.
Unsere Hauskatzen besitzen ebenfalls diesen Jagdinstinkt, den sie ausleben wollen und müssen. Aber gerade Wohnungskatzen haben wenig Möglichkeiten, ihrem Spieltrieb nachzugehen, da sie keine echte Beute verfolgen können.
Daher sind sie auf ihren Menschen angewiesen, der für das artgerechte Katzenspiel sorgt.
Spielst du nicht mit deiner Katze, wird sie sich entweder in ihr Schicksal fügen oder Verhaltensauffälligkeiten zeigen wie Möbel zerkratzen, eine Mitkatze attackieren, markieren oder sich in eine Depression flüchten.
In keinem Fall wird sie ohne Spielen glücklich werden.
Gründe, warum deine Katze nicht spielt
Auch erwachsene Katzen spielen bis ins hohe Alter hinein.
Will deine Katze nicht spielen, kann Folgendes dahinterstecken:
- Du hast du vielleicht noch nicht die richtige Spieltechnik drauf oder du bietest das falsche Spielzeug an (👉 So spielst du richtig mit deiner Katze).
- Es kann auch sein, dass eine Katze Angst vor einer Mitkatze hat und sich nicht traut mitzuspielen.
- Oft leiden Katzen auch unter unerkannten Schmerzen und wollen daher nicht spielen.
Falsche Spieltechnik & falsches Spielzeug
Bei meinen Hausbesuchen erlebe ich immer wieder, dass mir meine Kund:innen im Brustton der Überzeugung versichern: Meine Katze spielt nicht!
Also packe ich meine Spielangel aus und überprüfe diese Aussage, der ich sowieso meist keinen Glauben schenke.
Und siehe da: Die Mieze kann sich der Faszination der herumsausenden und sich hin und wieder versteckenden Filzmaus nicht entziehen und jagt der Beute hinterher.
Die Menschen sind bass erstaunt und erfreut; mit diesem Resultat haben sie nicht gerechnet.
Was mache ich besser?
Oder anders herum: Was lief vorher schief beim gemeinsamen Spiel?
- Das Spielzeug ist zu groß (Idealgröße: Maus), zu hart (nicht zum Reinbeißen geeignet) oder erinnert nicht im Entferntesten an ein Beutetier.
- Der Mensch berührt seine Katze mit dem Spielgegenstand und stupst ihr damit unsanft in die Flanke. Welche Maus, die bei Sinnen ist, würde dies tun (ok, es gibt tatsächlich wehrhafte Ausnahmen)?
- Meine Kunden waren zu ungeduldig und merken nicht, wenn ihre Katze lauert. Und das gehört nun mal zum Spiel. Achtung: Frustgefahr, wenn du mitten im Spiel aufhörst!
- Zusammengefasst: Sie beherrschen das Katzen-Spiele-1×1 nur bedingt.
Eigne es dir mit Hilfe meiner 👉Spieletipps (incl. Spieletest) ganz einfach an.
Langeweile durch immer gleiches Spielzeug
Die Spielangel incl. Anhänger, die ich als Katzenpsychologin zu meinen Hausbesuchen mitbringe, kennen die Katzen nicht.
Und Katzen lieben Neues. Also spielen sie natürlich lieber mit Dingen, die neu & aufregend für sie sind.
Wechsle also häufiger das Spielzeug, damit sich deine Katzen nicht langweilen.
Packe nicht mehr so interessante Spielobjekte weg und biete sie nach zwei oder drei Wochen wieder an.
Du wirst sehen, es funktioniert, deine Fellnasen bei Laune zu halten.
Übrigens:
Spielsachen, die nur in der Gegend herumliegen, sind für Katzen fast immer uninteressant.
Warum? Weil sie sich nicht bewegen und daher für die Katze “tot” sind. Und welche Miez spielt schon mit toten Mäusen (okay, nur diejenigen, die schon sehr lange keinen Jagderfolg mehr verbuchen konnten)?!
Du bist also gefragt. Gemeinsames Spiel ist immer die katzengerechtere Wahl (oder die lebende echte Beute).
Eine Katze drängelt sich vor, die andere kommt nicht zum Zug
Manchmal ist es auch so, dass sich eine der Katzen bereitwillig mit dem mitgebrachten Spielzeug beschäftigt.
Und die zweite Katze spielt einfach nicht mit, sondern schaut entweder zu oder geht sogar weg.
Dabei würde auch sie so gerne mitmischen.
Genau diese Situation erlebe ich bei Katzen, die zu völlig 👉unterschiedlichen Spieltypen gehören.
Oft ist es der Kater, der ganz aktiv ist und sich vordrängelt und die Katze entweder sehr schüchtern ist oder lieber lauert.
Sie traut sich dann nicht, sich ins Spiel einzumischen.
Leider wird dieses Verhalten oft fehlinterpretiert und mit Abneigung oder Unlust erklärt.
In meinem Blogartikel 👉Mit mehreren Katzen spielen gebe ich dir Tipps, wie du auch mit 2 unterschiedlichen Katzencharakteren spielen kannst.
Angst verhindert Spielen
Eine Katze, die spielt, empfindet Freude und Aufregung.
Auf keinen Fall hat sie Angst, denn Furcht und Spiel schließen sich aus.
Kannst du sie nicht zum Spielen animieren, bedeutet dies möglicherweise, dass sie zu angespannt ist.
Das ist dann der Fall, wenn sie von einer anderen Katze gemobbt, gejagt, bedroht oder attackiert wird und sie in dauernder Angst leben muss.
Stelle unbedingt sicher, dass sich deine Katzen bei dir und miteinander wohl fühlen. Die ängstliche Katze sollte unbedingt in einem von den anderen Katzen abgetrennten Raum bespielt werden.
Das stärkt das Selbstbewusstsein ungemein.
„Spielen ist wirklich DAS Wundermittel“, so formulierte es eine Kursteilnehmerin begeistert, was ich nur bestätigen kann.
Langeweile, Frustration, Depression, Konflikte innerhalb der Katzengruppe – Spielen ist immer angesagt und bewirkt, dass sich Katzen besser verstehen und wohl fühlen.
In meinen 👉 15 erprobten Spielevideos erlebst du Katzen, die aus sich herausgehen, Spaß haben und plötzlich auch zusammen spielen.
Die Videos sind immer kommentiert, damit du weißt, worauf du achten musst.
Übrigens : Dein Spaß kommt auch nicht zu kurz😃.
Deine Katze leidet unter Schmerzen
Einer alten Katze, die das Spielen nahezu eingestellt hat, unterstellen wir Menschen gerne, das liege am Alter.
Das ist leider ein Trugschluss.
Gesunde Katzen spielen nämlich in jedem Lebensalter; eine betagte Katze spielt und rennt nicht mehr so viel, sondern lauert mehr oder zeigt Tricks mit Hilfe des Clickertrainings.
Ist deine Katze krank und leidet an Schmerzen, wird sie ihr Spiel reduzieren oder ganz einstellen.
Leider erlebe ich in der Praxis sehr häufig, dass 👉 Schmerzen der Grund sind, warum eine Katze nicht mehr spielt.
Katze Emma machte den Eindruck, sie langweile sich, weil sie unruhig umherlief, aber nicht spielen wollte.
Auf die üblichen Spielangebote ging sie nicht ein. Lediglich ein neuer Spieleanhänger konnte sie für 2 Minuten begeistern.
Dann👉 kauerte sie wieder ungemütlich und fand auch weiterhin kaum Ruhe.
Tatsächlich war ihr Problem nicht Langeweile, sondern Schmerz, der durch eine Blasenentzündung verursacht wurde.
Durch eine entsprechende Therapie ging es ihr nach einigen Tagen wieder so gut, dass sie ihre geliebten Spielrituale wieder in vollen Zügen genoss.
Keine Lust zum Spielen
Ja, auch das ist möglich – am ehesten bei Freigängern, die durch die spannende Jagd so ausgelastet und müde sind, dass sie einfach keine Lust mehr auf ein Spielchen haben.
Mein Tipp für alle Jahreszeiten: Wenn du einen Garten hast, gehe mit deinen Katzen raus und lass die Spielangel kreisen. Dort macht das Jagen viel mehr Spaß als in der engen Wohnung mit rutschigem Fliesenboden.
Falsche Zeit & falscher Ort
Nicht immer, wenn du gerade Zeit hast, ist auch deine Katze zum Spielen aufgelegt. Dann ist es mühsam, den Stubentiger zum Lauern und Rennen zu animieren.
Am besten, du führst Spielrituale ein, die zumindest ungefähr an bestimmte Zeiten gebunden sind.
Da Katzen zu den dämmerungsaktiven Tieren gehören, bieten sich v. a. die (frühen) Morgenstunden und die frühen (Winter) oder späten (Sommer) Abendstunden zum gemeinsamen Spiel an.
In der Küche spielen? Nein, da werden die Mahlzeiten zu sich genommen. Im Schlafzimmer? Auch nicht, denn diesen Raum soll deine Katze mit Ruhen und dem Gefühl der Entspannung verbinden.
Geeignete Orte sind z.B. Wohnzimmer, der Flur und der Garten.
Probiere meine Tipps aus. Ich wünsche dir, dass der Satz „Meine Katze spielt nicht!“ ab heute nicht mehr zu deinem Repertoire gehört.
Katja Henopp
Katzenpsychologin
Hey,
ich bin Katja, deine Expertin fürs Katzenwohl.
Ich zeige fürsorglichen Katzenhalter*innen den Weg zu einem Leben, in dem sie unbeschwert und voller Freude allen ihren Katzen gerecht werden.
Lausche meinem 🎧Podcast, stöbere in meinem 😺Shop und werde gerne Mitglied in meinem 😺😺Leben mit Katze Insider Club.
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Da trifft einiges auf mich zu und es ist wirklich nicht so einfach meine Katze zum Spielen zu bewegen.
Die richtige Zeit und Rituale sind oft ein Problem, aber ich denke auch, dass ich manchmal zu viel von meinen Katzen will und meine sie bespaßen zu müssen. Da trifft der Satz, weniger ist manchmal mehr, vielleicht auch ins Schwarze 😉
Hallo Silke,
ja, manchmal ist es tatsächlich so, dass wie Menschen pausenlos versuchen, unsere Katzen zum Spielen zu animieren. Aber sie haben ihren eigenen Kopf und ihre ganz individuellen Spielzeiten.
Daran scheitern wir manchmal und die Katze denkt sich: Nö, jetzt will ich nicht spielen. Aber nicht verzagen, sondern auf ihre Sprache, ihre Bedürfnisse achten und Rituale einhalten.
Ein treffsicheres Spieltiming wünscht Katja
Liebe Katja,
bei uns ist es ganz eindeutig, dass sich der Kater beim spielen immer vordrängelt oder wenn die Kätzin alleine spielt sich ebenfalls immer einmischt. Unsere Wohnung hat leider keine mehreren Räume, wo wir getrennt spielen könnten. Erst gerade hat er sich wieder eingemischt und sie hat sich für einen Weile schüchtern verkrochen. Hast du für diesen Fall schon Mal etwas aufbereitet? Das würde mich interessieren. Bisher höre ich deinen Podcasts, die gefallen mir sehr gut und ich empfinde sie als sehr hilfreich. Unsere Kitten sind erst 6 Monate alt. Liebe Grüsse, Iris
Liebe Iris,
da habe ich tatsächlich zwei Blogartikel für dich, die dir Tipps geben, wie du es schaffst, dass beide Katzen zum Spielen kommen.
Es sieht so aus, als hättest du das klassische Kater-Kätzin-Paar erwischt: Er spielt robuster, sie eher verhaltener. Bei solchen Konstellationen ist es enorm wichtig, dass die weibliche Katze nicht zu kurz beim Spielen kommt.
👉Mit mehreren Katzen spielen
👉von missverstandenen „Machos“ und „Zicken“
Ganz viel Spielvergnügen mit deinen beiden Süßen wünscht
Katja
P.S.: Schön, dass du meinen Podcast hörst😊.