Nein, geh runter da!
Hey, weg da, lass deine Schwester in Ruhe!
Runter vom Tisch, da hast du nichts zu suchen!
Was Katzen von uns Menschen am meisten zu hören bekommen, ist das Wörtchen „Nein“.
Tu dies nicht, tu das nicht.
Ganz schön frustrierend für ein Lebewesen, wenn es sich von Verboten umzingelt fühlt.
Achtsame Erziehung geht anders – mehr Ja und weniger Nein: Alternativen anbieten, sich in die eigenen Katzen und ihre Bedürfnisse hineinversetzen, Verhalten belohnen, es positiv verstärken.
Inhalt
Katzen sanft erziehen
Ein Zauberwort in der achtsamen Erziehung von Katzen heißt “positive Verstärkung“:
Katzen für ihr Verhalten belohnen, damit sie es vermehrt zeigen.
Der andere magische Begriff heißt: “Option/ Alternative” anbieten.
Im Grunde einigt ihr euch auf einen Kompromiss, der beiden Seiten entgegen kommt.
Das folgende Beispiel veranschaulicht diese Einigung.
Biete deiner Katze eine Alternative
Katzen sitzen gerne auf der Küchenarbeitsplatte oder spazieren darauf herum. Doch meistens werden sie von ihrem Menschen heruntergescheucht. Klar, beim Schnippeln und Kochen stören sie.
Weil Katzen aber recht klein von Statur sind, lieben sie es, erhöht zu sitzen, um in luftiger Höhe einen besseren Überblick zu haben. Daher ist es logisch, wenn sie auf Küchenanrichten und Tische springen.
Sie aber zu erschrecken, mit ihnen zu schimpfen oder das viel strapazierte Wörtchen “Nein” zu benutzen, führt zu einem Lernerfolg, der gleich Null ist.
Im schlimmsten Fall schadet eine solche Reaktion empfindlich der Beziehung zwischen Mensch und Katze.
Aber es wäre doch schön, wenn die Plüschtiger zusehen könnten beim Essenzubereiten.
Wie wäre es, wenn du deiner Katze oder deinem Kater eine Alternative bietest, die euch beide glücklich macht?
Ich möchte nicht, dass du auf der Küchenarbeitsplatte sitzt. Aber auf dem Barhocker ist ein gemütlicher Platz, von dem du alles überblicken und dabei sein kannst, liebe Katze.
Um der Katze eine andere Option aufzuzeigen, muss der Mensch die Natur der Katze verstehen:
Das Kratzen an Holz, Sisal oder der Couch gehört zum Beispiel zu den typischen Verhaltensweisen von Katzen.
Eine Katze reguliert damit unter anderem ihre Emotionen und bereitet ihre Muskulatur auf die kommende Jagd oder das Spiel vor.
Den Stubentiger für sein Kratzverhalten zu bestrafen, macht daher keinen Sinn, erst Recht nicht, wenn du die Wasserpistole auspackst🙈.
Stattdessen bietet es sich an, ihn in seinem natürlichen Verhalten zu unterstützen – z.B. mit Kratzpappe oder anderen Kratzmöglichkeiten (👉So kratzt deine Katze nie mehr an der Couch).
Fürsorglich und aufmerksam sein, Rücksicht auf die Bedürfnisse der Katze zu nehmen, ist essenziell, wenn du deine Katze sanft und nachhaltig erziehen möchtest.
Erziehung durch positive Verstärkung
Es gibt eine achtsame Trainingsmethode, die du als Katzenhalter*in anwenden solltest:
Du weißt schon: die Sache mit der positiven Verstärkung.
Belohne ein bestimmtes Verhalten deiner Katze und sie wird es daraufhin häufiger zeigen. Um beim Beispiel mit der Küchenanrichte (oder dem Tisch) zu bleiben:
Biete deiner Katze einen erhöhten Platz an, der für dich und sie akzeptabel ist.
Belohne sie (z. Bsp. mit einem Leckerli) dafür, wenn sie auf dem Stuhl sitzt anstatt auf dem Tisch. Sie wird mit der Zeit dieses Verhalten (auf dem Stuhl sitzen) öfter zeigen. Du “verstärkst” also somit ihr Verhalten.
Katzen für ihr Verhalten zu loben, anstatt sie für ein nicht gewünschtes Verhalten zu bestrafen, bringt den größten Lernerfolg.
Da sind wir Menschen unseren Katzen sehr ähnlich.
Clickertraining mit deinen Katzen
Beim 👉 Training mit dem Clicker wendest du genau diese Methode der positiven Verstärkung an.
Das Geräusch des Klickens ( du kannst auch mit der Zunge schnalzen) erfolgt immer dann, wenn deine Katze sich so verhält, wie du es dir wünschst ( und auch im Sinne deines Tieres ist ). Logisch, dass nach diesem Marker eine Belohnung erfolgt für die gelehrige Katze🧡.
- So kann die Katze z.B. lernen, dich anzuschauen, anstatt ihren Katzen-Kumpel bedrohlich anzustarren.
- Oder sie lernt, auf einem bestimmten Platz zu warten. Für Drängler ist das eine gute Übung.
Und Katzen machen freiwillig mit. Sie lieben es, für ein gezeigtes Verhalten ( z.B für ein “High Five”) gelobt und belohnt zu werden. Dafür sorgt der Botenstoff Dopamin (das Belohnungshormon), der im Gehirn freigesetzt wird.
Die Katze fühlt sich gut beim gemeinsamen Training und bekommt mehr Vertrauen zu dir.
So stärkst du ganz nebenbei und mit viel Freude 👉 die Bindung zu deiner Katze.
Achtsames Training im Leben mit Katze Podcast
Mit Tiertrainerin Anna – Christina Zach habe ich mich in meinem Podcast ausführlich über ein sanftes, rücksichtsvolles Katzentraining, über die Wirksamkeit des Clickertrainings für ein glückliches Katzenleben und über ihren neuen Clicker-Workshop für Einsteiger und leicht Fortgeschrittene ausgetauscht.
Die komplette Folge kannst du hier hören:
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