Bemühst du dich immer, deine Katzen genau gleich zu behandeln?

Wird die eine gestreichelt, erhält die andere auch ihre Liebkosungen.

Schwingst du die Spielangel oder packst den Clicker aus, sind auch wieder alle dabei – es soll ja gerecht zugehen im 👉Mehrkatzenhaushalt und du möchtest keiner Katze das Gefühl geben, zu kurz zu kommen. 👉 Eifersucht soll auf keinen Fall aufkommen, erst Recht nicht bei Katzen, die sich nicht so gut verstehen.

Diese Einstellung ist löblich; das Prinzip funktioniert aber nicht immer und verursacht auch noch enormen Stress.

Mit zwei oder mehreren erwachsenen Katzen gleichzeitig zu spielen, hat schon seine Tücken. Die eine drängelt sich vor und hascht nach jedem Anhänger, die andere, die gerne länger lauern würde, schaut verdrossen zu. 

Da ist der Frust auf der Seite der unfreiwillig passiven Katze vorprogrammiert.

Mit allen Katzen zu clickern, obwohl eine Katze gar keine Lust hat; beide zu streicheln, obwohl eine Katze das gar nicht will.

Es gibt noch zahlreiche andere Beispiele, die deutlich zeigen: 

Eine absolute Gleichbehandlung deiner Katzen führt selten zum Ziel: nämlich zu glücklichen und zufriedenen Katzen (und Menschen).

Warum ist das so?

tiierisch.de

Individuelle Bedürfnisse von Katzen beachten

Jede Katze ist in ihrer Persönlichkeit einzigartig und auch in ihren Bedürfnissen unterscheiden sie sich voneinander.

Einige Katzen kriegen vom Kuscheln nie genug, andere lassen sich ungern anfassen. Manche Katzen haben den Drang, täglich mehrmals ihr Revier erkunden zu müssen, anderen ist ihr Territorium schnuppe.

Kitten spielen mit allem, was sich bewegt, ältere Katzen muss man mit viel Geduld und Geschick zu ihrem Spielvergnügen animieren.

Die Bedürfnisse von Katzen werden nicht nur von der Persönlichkeit festgelegt, sondern variieren auch je nach Alter, Erfahrung, Lebenssituation und Gesundheitszustand.

Eine unserer wichtigsten Aufgaben als Katzenhalter*innen besteht darin, die dringlichen Wünsche unserer Katzen zu kennen und zu respektieren.

Die Antwort auf unsere Ausgangsfrage: „Muss ich meine Katzen gleich behandeln?” heißt demnach:

Nein – du sollst deine Katzen gemäß ihren individuellen Bedürfnissen behandeln.

Was bedeutet das genau?

Checkliste Katzenhaushalt

Bedürfnis nach Zuwendung und Nähe

Nehmen wir an, du lebst mit zwei Katzendamen zusammen, die gleich alt sind, aber nicht aus dem gleichen Wurf und sich gut verstehen.

Trotzdem haben sie 👉 unterschiedliche Bedürfnisse nach Nähe.

Eine Katze ist sehr kuschelbedürftig, liegt eng an deinen Körper gepresst (oder auf dir) und leidet mehr, wenn du mal für einige Tage verreist bist.

Für diese Katze sind der tägliche Kuschelkontakt und die damit verbundenen Rituale ( gemeinsam auf der Couch fernsehen, nachts mit im Bett schlafen) enorm wichtig.

Fallen diese weg, wird sie unausgeglichen und unruhig. Vielleicht  merkst du es auch daran, dass sie entweder vor dir wegläuft oder dir auf Schritt und Tritt folgt, bis sie wieder in ihre für sie wichtige Routine kommt.

Tipp: Halte Rituale/Routinen ein, die für deine Katze wichtig sind. Wenn du einige Tage nicht zu Hause bist, sollte diese Aufgabe eine Vertrauensperson übernehmen.

Deine zweite Katze sucht selten ausgiebigen Körperkontakt zu dir; sie liegt zwar oft bei dir und reibt sich auch an deinen Beinen, wenn sie etwas möchte, aber eine Schmusekatze ist sie nicht.

Hier wäre es fatal, wenn du bei ihr das  Prinzip der “Gleichbehandlung” anwenden würdest. Auf Teufel komm raus streicheln und drücken?

Lieber nicht, denn damit vertreibst du sie und sie wird in Zukunft noch weniger Nähe zu dir suchen.

Tipp: Streichle Katzen, die den Kopf wegdrehen oder auf andere Art deutlich machen (z. B. mit Kratzen), dass sie nicht berührt werden wollen, nur dann, wenn sie es aktiv einfordern (z. B. durch Köpfchengeben).

PFOTENSCHILD

Bedürfnis nach Spiel

Spielen deine Katzen völlig unterschiedlich (lies auch 👉 Von Zicken und Machos)?

Die eine stürzt sich sofort auf die Katzenangel, die andere lauert auf Katzenart sehr lange, bis sie zum Sprung ansetzt.

Gemeinsames Spielen, zeitlich schön verteilt auf beide Miezen, stellt sich da oft als reines Wunschdenken heraus.

Da jede Katze tägliches Spielen braucht, um sich richtig wohl zu fühlen, muss eine Lösung her.

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Und die heißt:

 Spiele getrennt mit deinen Katzen. Räume jeder Fellnase ein Zeitfenster ein, in dem du dich ausschließlich nur auf sie konzentrierst. Finde für jede deiner Katzen die Spielmethode und das Spielzeug, bei dem sie so richtig bei der Sache ist und sich auspowern kann.

Du behandelst beide Katzen also nicht gleich, beschäftigst dich aber zu gleichen Zeitanteilen mit ihnen.

Und wenn eine deiner Stubentiger gerade nicht in Spiellaune ist, sondern schmusen möchte, dann bekommt sie eben das.

Lies dazu auch 👉Mit mehreren Katzen spielen.

Wenn beide zur gleichen Zeit das Gleiche wollen

Manchmal gibt es Situationen, in denen beide Katzen das Gleiche wollen, nämlich Kuschelzeit mit dir auf der Couch.

Aber irgendwie klappt das nicht so toll.

Die eine hat sich nach minutenlanger Trampelei auf deinem Bauch endlich gemütlich eingerollt, da kommt die andere frohgemut angelaufen, sieht die Mitkatze, schaut angewidert (ja, das können manche Katzen), dreht um und verschwindet frustriert.

Gleichbehandlung würde bedeuten: Du springst auf und erklärst, dann dürfe eben niemand mit dir schmusen.

Klar, das ist natürlich Quatsch.

Besser: Du widmest deinen Katzen bestimmte Zeiten und bestimmte Orte.

Das kristallisiert sich meiner Erfahrung nach sowieso nach und nach heraus: Katze A belagert dich abends auf der Couch, Katze B nachts im Bett. 

Und da ist es dann auch ganz wichtig, dass die Bettkatze nicht etwa aus dem Schlafzimmer ausgeschlossen wird. Sie braucht nämlich die entspannte Zeit mit dir und zwar dann, wenn du nicht hektisch durch die Wohnung läufst oder mit etwas anderem beschäftigt bist.

Fazit

Willst du allen deinen Katzen gerecht werden, behandele sie nicht gleich, sondern ihren individuellen Bedürfnissen nach.

Damit sind deine Katzen glücklich und du bist es auch.

Ein “P.S.” von meinen Katzenmädchen Meggie & Ruby: Beim Leckerchen Verteilen sollte es schon gerecht zugehen😸😸.

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