Nach dem Tod meines geliebten Katers Sisko im Oktober 19 begannen für mich Tage, deren Stille ich kaum aushielt. Ein gutes Jahr zuvor ließ ich bereits meine alte Katzendame Flo gehen und so fühlte sich mein Leben ohne felinen Mitbewohner plötzlich sinnlos und leer an.

Meine Strategie gegen den Schmerz und die Stille: so schnell wie möglich zwei miteinander befreundete Katzen aus dem Tierschutz aufnehmen und mich um sie kümmern.

Mir war bewusst, dass ich diesen Tieren zunächst keine Liebe entgegenbringen konnte, wohl aber eine gewisse Zuneigung und ein Gefühl der Verantwortung.

Aus Erfahrung wusste ich: Das reicht – die Liebe kommt so oder so.

Aber: Welche Katzen passten zu mir, meiner Lebenssituation und meinen Werten?

Die Suche nach den passenden Katzen

Katzenfreunde

Und dann begann meine Suche – zunächst erfolglos, da ich mich unbewusst auf die Aufnahme zweier Kater eingestellt hatte. So klapperte ich mehrere Tierheime und private Pflegestellen ab, doch in meinem Herzen fühlte ich…nichts.

Erst nachdem ich meine Präferenzen überprüft hatte (lies weiter unten nach), fielen mir die Beschreibungen zweier Katzenmädchen in einem Katzenhaus in meiner Nähe auf, das bereits seit 8 Monaten auf eine Vermittlung wartete (wegen der Menschenscheu Meggies).

Aha – weiblich, kretische Straßenkatzen, eine scheu und die eine mehr rot als weiß – dabei stehe ich doch gar nicht auf rote Katzen!!!

Total blöd…über diese Denkweise rege ich mich immer bei anderen Menschen auf.

Aber sie hielt mich immerhin nicht davon ab, mir die beiden Katzenfreundinnen anzusehen.

Ich kann mich noch genau an meine ersten Eindrücke erinnern: Ruby lag in typisch angespannter Haltung, im Fake-Schlaf, auf der unteren Ebene des Kratzbaums und würdigte mich keines Blickes (was sich schlagartig änderte, als ich die Spielangel auspackte).

Und dann sah ich Meggie: Sie lag auf der Fensterbank, so weit entfernt wie möglich von etwaigen Besuchern, sah mich an, ich blinzelte – und sie blinzelte zurück.

Da wusste ich: Mein Mädchen, das schaffen wir – du kommst mit und hast alle Zeit der Welt, um dich in deinem neuen Zuhause einzugewöhnen.

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Eingewöhnen einer scheuen Katze

Auch meine Besorgnis, mit der Eingewöhnung einer scheuen Katze überfordert zu sein (und das als Katzenpsychologin!), löste sich in Luft auf.

Leider gar nicht so leicht und fluffig fühlte sich die mit Meggie besetzte Transporttasche an, denn stark übergewichtig war meine hübsche Glückskatze auch noch. Ganz ehrlich – ein Faible für sehr dicke Katzen spreche ich mir nicht gerade zu.

Beide Katzen hatten so gar nichts von meinem schmerzlich vermissten Sisko – und weißt du was: Das war auch gut so! So waren unfaire Vergleiche von Anfang an ausgeschlossen.

Müßig zu erwähnen, dass ich meine „Eulenkatze“ und meinen „rot-weißen Kugelblitz“ mittlerweile heiß und innig für ihre Eigenheiten liebe.

Und Meggie mausert sich so langsam zur Kuschelkatze.

Wie du scheue Katzenrichtig eingewöhnst, sodass sie sich zu vertrauensvollen, mutigen Lebewesen mausern, erfährst du detailliert in meinem 🐾 Dokument „Eingewöhnen einer scheuen Katze“. Es lohnt sich so sehr, einer schüchternen, scheuen Katze ein liebevolles Zuhause zu geben.

So wählst du Katzen aus, die zu dir passen

Mensch mit Katzen, die zu ihm passen

Vielleicht hört es sich für dich so an, als hätte ich  bei meiner Entscheidung rein gefühlsmäßig gehandelt.

Das stimmt so nicht.

Ich hatte mir vor meiner Suche gewisse Auswahlkriterien, die meine persönliche und berufliche Situation, aber auch meine ethischen Wertevorstellungen abbilden, genauestens überlegt:

✅Anzahl der Katzen: 2

✅ deren Verhältnis zueinander: befreundet

✅ Freigänger

✅ keine Kitten

✅ keine alten Katzen

✅ möglichst keine Rassekatzen

✅ gesund

✅ aus dem Tierschutz

Genau an diese Kriterien hielt ich mich und konnte als Sahnehäubchen obendrauf bei der endgültigen Auswahl mein Herz entscheiden lassen.

Geschlecht, Gewicht, Fellfarbe – das alles spielt letztendlich überhaupt keine Rolle

Warum erzähle ich dir das alles?

Weil ich möchte, dass auch du die richtige Wahl triffst, wenn du dich das nächste Mal für neue kätzische Familienmitglieder entscheidest.

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Junge Katze zu alter Katze – Geht das gut?

alte Katze mit junger Katze vergesellschaften

Auch deine Katzen werden es dir danken, wenn du eine umsichtige Entscheidung triffst. Schließlich müssen sie mit dem neuen Artgenossen klarkommen.

Ein Kitten mit einer älteren Katze vergesellschaften – ob das eine so gute Idee ist?

Das erfährst du in meiner Podcastepisode:

👂👂Folge „Kitten zu älterer Katze“ anhören

Welche Katze passt zu mir?

Genau diese Frage solltest du dir stellen und zunächst rational vorgehen. Du weißt, die Liebe kommt von alleine – sie entsteht ganz natürlich durch die liebevolle Interaktion mit deinen Katzen.

Erstelle eine Liste mit deinen ganz persönlichen Auswahlkriterien und beherzige diese – du hast sie ja aus gutem Grund genau so formuliert.

Dann wird sich schnell herausstellen, welche Katze wirklich zu dir passt.

Diese Fragen können dir dabei helfen:

❓ Wie viel Zeit steht dir für die Beschäftigung deiner Katzen zur Verfügung?

❓ Wie lange sind deine Vierbeiner täglich alleine zu Hause?

❓ Lebst du alleine oder mit deiner Familie?

❓ Leben bereits Katzen oder andere Tiere mit dir zusammen?

❓ Wohnungskatzen oder Freigänger?

❓ Wie alt sollen die Katzen sein?

❓ Hast du ausreichend Zeit für die Erziehung von Kitten?

❓ Fährst du oft in Urlaub?

❓ Wie sieht deine finanzielle Situation aus?

❓ Aktive oder gemütliche Katze?

❓ Tierschutz oder Züchter?

Du wirst merken – es lohnt sich, eine Liste zu erstellen und dich daran zu halten. Es liegt auf der Hand, dass du und deine Katzen so eine viel größere Chance haben auf ein beständiges, gemeinsames Glück.

Bücher, die dir deine Katzenwahl erleichtern

Brauchst du bei der Wahl der passenden Katzen Hilfestellung, kann ich dir drei Lektüren sehr ans Herz legen:

Wenn du auf jeden Fall Katzen aus dem Tierschutz aufnehmen möchtest, empfehle ich dir entweder:

oder

Bist du für alle Arten der Vermittlung (Züchter, privat, Tierschutz) offen, hilft dir das Buch von Tatjana Mennig weiter:

Ich wünsche dir ein glückliches Händchen bei der Wahl deiner Katzen.

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