oder: Wie Überfürsorge deinen Katzen schaden kann

O Gott, gehöre ich etwa auch zu den unsäglichen Menschen, die ihre Schützlinge (in dem Fall Katzen) mit ihrer Liebe und Kontrollsucht ersticken und ihnen keinen Freiraum lassen???

Diese Frage stellst du dir vielleicht jetzt.

Gehörst du zu den Katzenhalter:innen, die ihre Fellnasen fürsorglich und liebevoll behandeln wie es dem 👉 Familienmitglied Katze zusteht?

Oder hast du die Grenze zur überfürsorglichen alles kontrollierenden Bewacherin überschritten?

Warum zu viel Sorge und Kontrolle deinen Katzen schaden können und wie du deine Propeller behutsam ablegst, erfährst du jetzt.

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Helikoptereltern – was treibt sie an, was richten sie an?

Was zeichnet „Helikoptereltern“ (von Kindern, nicht von Katzen) aus und macht sie zum Alptraum eines jeden Erziehers oder Lehrers?

Sie kreisen ständig um ihre Sprösslinge, kontrollieren diese, lassen ihnen keinen Freiraum und nehmen ihnen unangenehme Dinge gerne ab. Und das alles, um sie zu beschützen.

Wovor, wirst du dich fragen!?

Vor schlechten Erfahrungen, Fehlern und potenziellen Gefahren, die das Leben so bereit hält.

Eine fatale Entscheidung, da diesen überbehüteten Kindern die Chance genommen wird, an ihren Fehlern zu wachsen und negative Gefühle (wie z.B. Frustration) und Situationen einfach einmal auszuhalten.

Diesen Kindern fällt es schwerer als anderen, die sich ausprobieren durften, ein gesundes Selbstvertrauen aufzubauen oder mit Rückschlägen angemessen umzugehen – kein wünschenswerter Start ins Erwachsenenleben (übrigens auch nicht für deren Mitmenschen).

Der Mensch übernimmt die Erzieherrolle der Katze

In den ersten 16 Wochen im Idealfall erst einmal nichts.

So lange sollten die kleinen Kätzchen die Erziehung ihrer Mutter und die Maßregelungen durch ihre Geschwisterchen erfahren. Danach sind sie bestens gerüstet für die Welt mit ihren bunten Facetten.

Und danach wird’s spannend – jetzt übernimmt ein Mensch die Erzieherrolle der Katzenmutter (auch bei erwachsenen Katzen) und übersieht dabei manchmal,

  • dass Katzen gerne ihre eigenen Entscheidungen treffen und mitbestimmen wollen;
  • wie sehr es sie nervt, wenn sie auf Schritt und Tritt verfolgt, zugetextet (v.a. beim gemeinsamen Spiel und 🎧 in der Tierarztpraxis ein No-Go) und sogar noch im Schlaf gestört werden;
  • dass Katzen einfach den Spieß umdrehen und uns Menschen mit ihrem fordernden Miauen ganz schön ins Schwitzen bringen.

Checkliste Katzenhaushalt

Fürsorgliche Katzenhaltung oder übers Ziel hinausgeschossen?

Fürsorgliche Katzeneltern💖

  • kennen die Bedürfnisse ihrer Katzen (auch das nach👉 Selbstbestimmung)und respektieren diese;
  • achten auf Veränderungen im 👉Verhalten/Aussehen ihrer Katzen;
  • sorgen, wenn sie einige Tage in Urlaub fahren, für eine liebevolle Pflege ihrer Schützlinge durch Freunde, Familie oder eine Catsitterin;
  • trainieren ihre Katzen auf das Geräusch der Türklingel und auf freundliche Menschen, weshalb Besuch zum Lebensalltag gehört;
  • gewähren ihren 👉 Katzen Freigang, wenn die Bedingungen gut sind;
  • sichern ihren hoch gelegenen Balkon mit einem Katzennetz o.ä.;
  • locken ihre zurückhaltenden Vierbeiner sanft aus ihrer Komfortzone,

Helikopter-Katzeneltern💖🚁

  • beobachten ihre Katzen ständig, wissen zu jeder Sekunde, wo sie sich aufhalten;
  • verbarrikadieren Treppenaufgänge und Brüstungen in der Wohnung, damit die Katzen nicht hinunterstürzen;
  • springen beim kleinsten Miauen ihrer Schützlinge auf und schauen nach, was los ist;
  • laden nie oder nur selten Gäste ein;
  • fahren schon lange nicht mehr in Urlaub;
  • gewähren ihren Katzen keinen Freigang, obwohl die Bedingungen ideal wären (👀  einen Garten gibt es schon);
  • stellen ihre Katzen nicht vor (lösbare) Herausforderungen;
  • haben immer ein schlechtes Gewissen, nicht genug zu tun;
  • fühlen sich oft überfordert und sind gestresst,
ideale Wohnung für Katzen

Beide Gruppen möchten natürlich, dass sich ihre Katzen bei ihnen auch in der gemeinsamen Wohnung wohl und geborgen fühlen.

An Spannung darf es auch nicht fehlen – erst recht nicht, wenn die Fellbällchen keinen Freigang genießen dürfen oder können.

Da ist es enorm wichtig, den Lebensraum so zu gestalten, wie es auch den Bedürfnissen deiner Katzen entspricht.

Worauf es wirklich ankommt bei der Gestaltung der gemeinsamen Wohnung, verrate ich dir in meinem Dokument aus der  Reihe „Cat Papers“ aus meinem 🛒Shop:  „Die ideale Wohnung aus Katzensicht„, das du hier bestellen kannst:

Na, wo ordnest du dich ein? Hast du Helikopteranteile in dir entdecken können?

Wenn ich ganz ehrlich bin, wachsen kleine Propellerchen auch zwischen meinen Schulterblättern hervor …in Sachen Urlaub benötige ich definitiv mehr Gelassenheit und Vertrauen, dass schon nichts passieren wird, wenn ich weg bin. Weiß ich doch meine beiden Mädels in den besten Händen.

Auswirkungen der Überfürsorge und Kontrolle auf dich und deine Katzen

Überfürsorgliche Katzenhalter*innen geben ihren Katzen wenig Chance, den mutigen, auf sich vertrauenden Tiger herauszulassen, der ganz gelassen den unterschiedlichen Herausforderungen, die das Leben bieten sollte, entgegen sieht und zu meistern weiß.

Zudem erziehen sie so möglicherweise kleine unsichere Tyrannen, die mit Frustration (Was? Ich muss warten😾?) gar nicht umgehen können (genau wie ihre menschlichen Vorbilder), sich nicht mehr alleine beschäftigen können und eine 24-Stunden-Bespaßung lautstark einfordern.

Und du als „Übermutter“  bleibst auf der Strecke, weil du total fertig mit den Nerven bist, dir wenig oder keine Auszeiten gönnst,  dir ständig Sorgen um deine Lieblinge machst und deine Beziehung den Bach runtergeht, weil dein Partner dir null Verständnis entgegen bringt.

Wie du gelassener im Umgang mit deinen Katzen wirst

Katja Henopp Katzenpsychologe
fürsorgliche Katzeneltern

Um 180 ° wirst du dich nicht drehen – musst du aber nicht. Es reicht für den Anfang, wenn der Hubschrauber auch mal am Boden bleibt und du ein wenig gelassener wirst.

Suche dir eine Sache aus, die du verändern möchtest und setze dir Miniziele, die dich nicht noch zusätzlich stressen (lade z.B. eine gute Freundin zu dir nach Hause ein und veranstalte nicht gleich eine Party; übernachte eine Nacht auswärts und nicht direkt drei Wochen). Deine Katzen werden es verkraften😉.

Lass dich von meiner Stimme in die kätzische Welt des Glücks führen und erfahre so, ob du nicht bereits lebensfrohe Katzen zu Hause hast. Hallo Leben mit Katze Podcast, adé Riesenberg Sorgen.

👂👂 Folge 1: Sind deine Katzen glücklich?

Tausche dich mit jemandem aus, der dich versteht, dich Ernst nimmt und dir Mut macht. Das kann eine Freund*in sein, eine Katzenpsycholog*in oder eine Gruppe Gleichgesinnter.

In meinem Mitgliederbereich “ Leben mit Katze Insider Club“ bekommst du Unterstützung bei deinen Katzenproblemen von mir, der Katzenpsychologin, Anna Zach, unserer Tiertrainerin, und einer wertschätzenden, empathischen Community.

Hier kannst du dich über die Membership informieren:

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